Die Regierung der Ukraine plant, Tschernobyl rund 25 Jahre nach dem atomaren Reaktorunfall im großen Stil Touristen zugänglich zu machen. Zivilschutzminister Viktor Baloga will noch am 21. Dezember dieses Jahres konkrete Pläne vorstellen, die bis zu einer Millionen Besucher pro Jahr in das Katastrophengebiet locken sollen.

Seinen Vorstellungen nach, sollen die verlassene 100.000-Einwohner-Stadt Pripjat sowie die verstrahlte Zone um den Reaktor als anschauliches Mahnmal für die Risiken der Atomenergie dienen. Bisher besuchen bis zu 30.000 Menschen pro Jahr den Unglücksort, an dem sich am 26. April 1986 die Katastrophe ereignete. Im Zuge der Fußball-EM in Polen und Ukraine hofft man, das Aufkommen signifikant steigern zu können.

Derzeit kommen zudem viele Touristen mit illegalen Anbietern in die Strahlenzone. Die staatlichen Touren sollen von fachkundigen Führern geleitet werden, die genau wissen, wo sich die Menschen ohne größere Gefahr aufhalten können. Die Besucher dürften sich dann nicht frei und ohne Gruppe in der Geisterstadt bewegen.