Ein skurriles neues Gesetz sorgt derzeit in Rom für Diskussionsstoff. Laut einem Erlass der Stadt ist das Essen und Trinken an den bedeutenden historischen Plätzen der Ewigen Stadt jetzt verboten. Bei Zuwiderhandlung wird ein Bußgeld in Höhe von fünfzig Euro erhoben. Auch lautes Rufen und Schlafen steht an den kulturellen Stätten unter Strafe. Im an Sehenswürdigkeiten nicht gerade armen Rom fragen sich Einheimische und Besucher nun, wo sie denn überhaupt noch ihre Pizza verspeisen dürfen.

Laut Angaben der Stadtverwaltung dient das Verbot dem Schutz der Kulturgüter, die unter den Müllansammlungen tausender essender Gäste leiden. Um Sünder abzugreifen, die sich speisend auf Sehenswürdigkeiten, wie der Spanischen Treppe lümmeln, wurde der Polizei ein Zusatzbudget von 600 000 Euro eingeräumt.

Nun herrscht betretene Ratlosigkeit in Rom, denn gerade an den vielbesuchten historischen Plätzen wimmelt es von mobilen Essens- und Getränkeständen. Nur wo bitte soll man seinen frisch erworbenen Cappuccino oder das leckere Eis nun verspeisen? Wären die 600 000 Euro da nicht besser in Mülleimer und Abfallbeseitigung (in Italien ein schwieriges Thema) investiert worden? Oder geht es am Ende doch nicht um den Schutz der Sehenswürdigkeiten und stattdessen um das fleißige Abkassieren von Bußgeldern?