Tief im zentralasiatischen Osten liegt die Mongolei: die Drei-Millionen-Einwohner-Republik grenzt im Norden an Russland und im Süden an China und hat doch über Jahrhunderte seine ganz eigene Kultur beibehalten. In Form von Wüsten, Steppen und Hochgebirgsregionen zeichnen endlose Weiten das Land, in dem knapp 85 Prozent der Menschen dem Völkerstamm der Mongolen angehören. Wie fast alles in diesem, größtenteils noch unbekannten Land, hat auch der Nationalfeiertag in der Mongolei seine ganz eigenen Rituale und Abläufe: vom elften bis zum dreizehnten Juli findet das „Naadam Fest“ statt.

Im Fokus der Feierlichkeiten stehen dabei diverse mongolische Traditionssportarten wie Ringkampf, Bogenschießen und Pferderennen. Bei diesem gesellschaftlichen Höhepunkt steht zwar das männliche Kräftemessen im Mittelpunkt, beim Bogenschießen und Pferderennen dürfen sich aber auch Frauen beweisen. Die Feste haben einen religiösen Ursprung, wobei der elfte Juli auch als Revolutionstag gefeiert wird.

Einer der prestigeträchtigsten Wettkämpfe der drei Feiertage ist das Schnipsen von kleinen Knochenplättchen: beim sogenannten „Shagain Haravaa“ werden diese, von einer Holzschiene in der Hand, in eine, rund drei Meter entfernte, offene Kiste geschnipst, in der der Hoffnung, zwei weitere Knochenteile in dem Behälter zu treffen. Neben den sportlichen Wettkämpfen geben viele Gesänge, Tänze und Rituale dem „Nadaam Fest“ seinen einzigartigen Charme.