Vier Millionen Autos, 28.000 Busse, 108.000 Taxis und zehntausende LKWs – Mexiko-City erstickt im Verkehr. Kaum einer der 20 Millionen Einwohner fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit, in die Schule oder zum Sport. Während den Hauptverkehrszeiten geht es vielerorts nur im Schritttempo voran. Etwa 50 Millionen Tonnen Schadstoffe werden durch die Abgase alljährlich abgegeben – der Himmel über Mexiko-Stadt ist schon lange nicht mehr blau. Da die Stadt an drei Seiten von Bergen eingegrenzt wird, ist die Smoggefahr besonders hoch.

Um die Situation auf den verstopften Straßen der riesigen Metropole zu entspannen, das Stauchaos unter Kontrolle zu bringen und die Feinstaubmengen zu reduzieren, fordert die seit Dezember 2006 amtierende, linksgerichtete Stadtregierung Respekt gegenüber Radfahrern und Fußgängern. Fahrradfahrer in Mexiko-Stadt stellen im Moment aber noch eine winzige Minderheit dar. Dass auf 11.000 Straßenkilometer zurzeit gerade einmal 40 Kilometer Radweg kommen, soll sich nun ändern. Damit die Bevölkerung auf den Drahtesel als Transportmittel umsteigt, wird ein neues Netz von Radwegen geschaffen – jedes Jahr kommen 60 Kilometer Strecke hinzu. Denn eigentlich ist die Stadt ideal für Radler: die Straßen sind flach und die Sonne scheint beinahe ständig. Die 16.000 Mitarbeiter der Stadtregierung gehen mit gutem Beispiel voran: sie treten schon jetzt jeden ersten Montag im Monat in die Pedalen, um zur Arbeit zu kommen.

Auch die öffentlichen Verkehrsmittel sollen gefördert und erweitert werden, um die verpestete, oft von milchigem Dunst überzogene Stadt zu säubern. Denn es ist ja auch möglich, dass man in der 1.500 Quadratkilometer großen Metropole nicht unbedingt in Fahrradreichweite arbeitet.