Mit einer neuen Studie schlägt Greenpeace Spanien im eigenen Land Alarm: 7,7 Hektar Land an der Küste der iberischen Halbinsel werden täglich durch Bebauung zerstört, auch die Wirtschaftskrise ändert daran nichts. Allein in den Jahren zwischen 1987 und 2005 seien mehr als 500 Hektar natürlicher Küstenlandschaft dem Bauboom zum Opfer gefallen. Besonders betroffen sind die Balearen, die Kanaren, die Küste rund um Valencia und Alicante sowie Andalusien.

288 Tonnen Beton kommen auf jeden Quadratkilometer an der Costa Blanca, alle elf Kilometer befand sich 2008 ein Sporthafen. Auf den kanarischen Inseln stieg der Anteil der besiedelten Küstenregionen innerhalb von fünf Jahren von 40 auf 54 Prozent. Mallorca steht mit einer Quote von 41,4 Prozent scheinbar besser da, doch das Ergebnis ist auch der steilen, fast nicht zu bebauenden Westküste der Insel geschuldet, an anderen Küstenzonen des Eilandes tummelt man sich dafür um so dichter. Aber: für 2007 waren laut der Zeitschrift „Comprendes Mallorca“ allein über 170.000 neue Wohnungen, mehre Golfplätze und fünf neue Sporthäfen geplant.

Insgesamt ist in den vergangenen zehn Jahren mehr Küstenlinie verbaut worden, als in den 60 Jahren davor zusammengenommen und das gilt nicht nur für die haupttouristischen Regionen Spaniens, sondern auch für den „grünen Norden“ des Landes an der Atlantikküste. Neben den Bettenburgen sind es Häfen, Golfplätze und Industrieanlagen, die das sensible Ökosystem am Wasser versiegeln. Mit einer zubetonierten Küstenlinie wird man den Widrigkeiten des Klimawandels allerdings nur schwer trotzen können: bei steigenden Temperaturen und Meeresspiegel bedrohen Dürren, schwere Stürme und Überflutungen die betroffenen Regionen umso mehr.