Nach sechsjähriger Umbau- und Renovierungsphase wird an diesem Wochenende das neue Brüder Grimm Haus auch für den Besucherverkehr wieder freigegeben. Fast eine Million Euro wurden investiert, um das Museum in Steinau an der Straße auf den neuesten Stand der multimedialen Technik zu bringen und den Besuchern das Leben und die Werke der Brüder Grimm in einer ganz neuen Dimension zu präsentieren. Der Leiter des Museums, Burkhard Kling, spricht dann auch selbstbewusst von einer neuen Liga, in der das bisher konventionelle Museum, zukünftig spielen will.

Übertrieben hat er damit vermutlich nicht, denn die Ausstellungsräume bieten einige Elemente, die es in dieser Form sicher noch nicht in allzu vielen Museen zu sehen gibt. Die klassische Darstellung von Bildern und Vitrinen sucht man hier eher vergeblich – stattdessen findet man auf den 600 qm Ausstellungsfläche in 19 Themenräumen eine interaktive Welt aus Multimedia- und bühnenbildnerisch gestalteten Elementen. Im „Märchenwald“ befinden sich beispielsweise dreidimensionale Schaukästen mit zusätzlicher Ratefunktion, im „Gerichtssaal sind die Verwunschungsbilder lithografische Verwandlungsblätter, die übereinander montiert ein zweites Gesicht zeigen, wenn Sie gegen das Licht gehalten werden. Drückt der Betrachter auf den Lichtknopf, so erscheint auf dem Bild im Spiegel plötzlich ein Geist. Durch die große Komplexität werden Kinder und wissenschaftlich interessierte Besucher gleichermaßen angesprochen.

Wer sich persönlich von dem neuen Ausstellungskonzept überzeugen möchte, kann das Museum täglich zwichen 12 und 17 Uhr besuchen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 3 Euro und für Kinder 2 Euro (gilt jeweils für das Brüder Grimm-Haus und das Museum Steinau). Familien zahlen 6 Euro.